Dorothea Milde, Wieland, Sommersang ...
... der Juli im Gleimhaus
Newsletter des Gleimhauses 07/2022
Liebe Freundinnen und Freunde des Gleimhauses,
sehr geehrte Damen und Herren,
eine Buchvorstellung, eine Ausstellungseröffnung, das jährliche Stadtfest „Ton am Dom“, Zeichenkurse, eine Schnitzwerkstatt, eine Literaturperformance, eine Präsentation zum Material Papier und dann wird auch noch gesungen! Der Juli im Gleimhaus hat es in sich. Viele dieser Veranstaltungen beziehen sich auf die Ausstellung „Harzwölfin“, die erste umfassende Werkschau der Quedlinburger Expressionistin Dorothea Milde. Genaueres erfahren Sie in diesem Newsletter:
Harzwölfin. Die Quedlinburger Expressionistin Dorothea Milde (1887 ‑ 1964) (3. Juli bis 25. Sept.)
Seit dem Tod der Dorothea Milde wird ihr Nachlass im Gleimhaus aufbewahrt. Nun wird das Werk erstmals umfassend ausgestellt. Mildes Architekturdarstellungen und Interieurs sind von hoher atmosphärischer Dichte. Ihre Landschaften – hauptsächlich aus dem Harz, der Lüneburger Heide und von der Nordseeküste – sind geprägt von intensivem Miterleben. Der Sturm und der Regen gehörten zu ihren Lieblingsmotiven, wie auch der Weg und vor allem der Baum. Damit fand sie Ausdrücke für Seelendramen und Metaphern für den Stand des Einzelnen zur Gemeinschaft. Schließlich gelangte sie zu einem ungegenständlichen Expressionismus. In einer seelischen Krise kam ihre Kunst zum Erliegen.
Die Ausstellung wird von einer Monografie begleitet, die im Mitteldeutschen Verlag, Halle, erscheint und auch streitbare Züge und Abgründe im Wesen der Künstlerin mit einbezieht. Ausstellung und Buch stellen ein Werk vor, das in kaum fünfzehn Jahren der künstlerischen Tätigkeit entstanden ist und den Betrachter in seiner Expressivität unmittelbar packt. Dorothea Milde – Grafikerin, Wandervogel, Hundezüchterin und Quedlinburger Original – ist eine Entdeckung.
Faltblatt zur Ausstellung
Fr., 1. Juli, 18 Uhr │ Herta Rennebaum – Klavierpädagogin in der Tradition von Franz Liszt. Im Ratssaal des Rathauses Halberstadt
Präsentation des Buches von Prof. Dr. Rüdiger Pfeiffer über die Halberstädter Pianistin und Klavierpädagogin zu deren 120. Geburtstag. Ehemalige Schüler werden den Abend mit einem kleinen Konzert umrahmen. Gemeinschaftsveranstaltung des Halberstädter Geschichtsvereins und des Förderkreises Gleimhaus e.V. mit der Familie Pfeiffer. Das Buch ist an dem Abend zum Vorzugspreis erhältlich. Eintritt frei.
Sa., 2. Juli, 15 Uhr │ Harzwölfin. Die Quedlinburger Expressionistin Dorothea Milde (1887 - 1964)
Eröffnung der Ausstellung. Es sprechen Ute Pott und Reimar Lacher. Swantje Fischer liest in den Tagebüchern der Dorothea Milde, Friedhelm Dekarczyk singt Wandervogel-Lieder.
Sa./So. 2./3. Juli, 10-17 Uhr │ Ton am Dom
Das Gleimhaus beteiligt sich mit Kreativ-Angeboten, einem Bücherflohmarkt sowie Kaffee und Kuchen an dem Fest rund um den Dom. Außerdem stehen der Kinderraum und die Museumsräume zur Besichtigung offen.
So., 3. Juli, 11.15 Uhr │ Harzwölfin. Die Quedlinburger Expressionistin Dorothea Milde (1887 ‑ 1964)
Rundgang durch die Ausstellung
Sa., 9. Juli, 15 Uhr │ Harzwölfin. Die Quedlinburger Expressionistin Dorothea Milde (1887 ‑ 1964)
Rundgang durch die Ausstellung
Mi., 13. Juli, 19.30 Uhr │ Sommersang. Volkslieder und Evergreens zum Mitsingen
Nun wird im Gleimhaus auch noch gesungen – besser gesagt, vor dem Gleimhaus. Das Programm reicht von „Hejo, spann‘ den Wagen an“ über „Hello Django“ bis hin zu „Kein Feuer, keine Kohle“ und „Keiner schöner Land“. Weniger bekannte Lieder werden kurz einstudiert, die meisten aber sind geläufig oder können sehr leicht aufgenommen werden. Peter Grunwald (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Musikakademie Kloster Michaelstein) und Sarah Fietzek mit dem Chor des Gymnasiums Martineum leiten den Gesang an und unterstützen ihn, Uwe Peters begleitet mit seiner Gitarre.
Anlass des Singabends ist die Ausstellung über Dorothea Milde, die ein eifriges Mitglied des „Wandervogels“ mit seiner regen Singkultur war. Besondere sängerische Fähigkeiten oder Erfahrungen sind nicht notwendig. Bekanntlich ist das Singen eine Wohltat für Herz und Seele. Dafür, dass die Kehle nicht austrocknet, ist gesorgt. Eintritt frei.
Plakat zur Veranstaltung
Sa., 16. Juli, 13–17 Uhr │ Expressives Zeichnen von Naturmotiven. Zeichenkurs für Jugendliche und Erwachsene
Aus Anlass der Milde-Ausstellung gibt der Künstler Sven Großkreutz aus Halle Anleitungen zum Zeichnen. Anmeldung bis 6. Juli erbeten. Unkostenbeitrag 5 €.
So., 17. Juli, 10 Uhr │ Blicke und Spuren der Dorothea Milde
Rundgang durch Quedlinburg mit Ralf Riediger. In Kooperation mit dem Gästeführerverein Quedlinburg. Treffpunkt: Roland am Rathaus.
Do., 21. Juli, 19.30 Uhr │ Hofabend bei Gleim: Einen zweiten Blick wert – Die Materialvielfalt von Dorothea Milde
Stefanie Volmer, die Restauratorin des Gleimhauses, betrachtet mit den Besucherinnen und Besuchern Dorothea Mildes Verwendung verschiedener Papiere für die Einbände ihrer Tagebücher und Mappen sowie für die Präsentation ihrer grafischen Arbeiten. Es zeigt sich: An der Künstlerin ist eine Buchbinderin verloren gegangen. Eintritt frei.
Sa., 23. Juli, 13–17 Uhr │ Expressives Zeichnen von Architekturmotiven. Zeichenkurs für Jugendliche und Erwachsene
Aus Anlass der Milde-Ausstellung gibt der Künstler Sven Großkreutz aus Halle Anleitungen zum Zeichnen. Anmeldung erbeten.
Unkostenbeitrag 5 €.
So., 24. Juli, 11.15 Uhr │ Wielands „Musarion“. Mit Uwe Schlottermüller und Ariane Wagner
Mit „Musarion oder die Philosophie der Grazien“ gelang Christoph Martin Wieland ein Feuerwerk des Wortwitzes und ein Meisterwerk sprachlicher Leichtigkeit. Der Literaturperformer und Tanzmeister Uwe Schlottermüller, der seit vielen Jahren immer wieder im Gleimhaus zu Gast ist, bietet den Klassiker um Liebe, Lust und Philosophie gemeinsam mit seiner Spielpartnerin Ariane Wagner in einer szenischen Lesung dar. Eintritt frei.
Di., 26. Juli, 13–14.30 Uhr │ „Schnitzen wie Michel aus Lönneberga“
Schnitzwerkstatt mit dem Spiel- und Lerndesigner Simon Kurze in Erinnerung an die Kinderbuchausstellung. Anmeldung bis zum 14. Juli, Teilnahmegebühr 2 €.
10. Aug., 19.30 Uhr │ „Heimat: Räume, Gefühle, Konjunkturen“. Bebilderte Lesung von Uta Bretschneider (Zeitgeschichtliches Forum Leipzig). In Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung Sachsen-Anhalt
18. Aug., 19.30 Uhr │ Zum 250. Todestag von Johann Benjamin Michaelis. Erinnerung an den Dichter, an seine Mutter und an seine Schwester mit Ute Pott
14. Sept., 19.30 Uhr │ Dorothea Milde in kunsthistorischer Betrachtung. Mit Reimar Lacher
15. Sept., 19.30 Uhr │ Dorothea Mildes Bäume. Mit Reimar Lacher
2. Okt., 11.15 Uhr │ Lesung mit Krystyna Kuhn und Rolf Stemmle im Rahmen der Lesereihe „Spuren suchen – Spuren legen - Literarisches von Arendsee bis Zeitz“ in Koop. mit dem Kulturwerk deutscher Schriftsteller Sachsen-Anhalt
8. Okt., 15 Uhr │ Eröffnung der Ausstellung: Plötzlich Poetin!? Anna Louisa Karsch – Leben und Werk
12. Okt., 19.30 Uhr │ Gelegenheitsdichtung im 18. Jahrhundert am Beispiel von Anna Louisa Karsch. Mit Johannes Birgfeld (Saarbrücken)
16. Okt. │ Europäischer Tag der Restaurierung: Kulturerbe im Klimawandel
20. Okt., 15 Uhr │ Literaturgespräch bei Gleim mit Rosmarie Vogtenhuber