Gleim300, 300Gleim, Gleim300 … ... der April im Gleimhaus
Newsletter des Gleimhauses 04/2019
Liebe Freundinnen und Freunde des Gleimhauses, sehr geehrte Damen und Herren,
nach und nach feiern die Aufklärer ihre 300. Geburtstage: 2012 beispielsweise Friedrich II. und Jean-Jaques Rousseau, 2013 Diderot, 2015 Christian Fürchtegott Gellert, 2017 Winckelmann und Maria Theresia. Am 2. April ist Johann Wilhelm Ludwig Gleim an der Reihe, einer der meistgelesenen Dichter des deutschen Rokoko, außerdem Genie der Freundschaft, Netzwerker der Aufklärung, Literaturaktivist, bekannt als der ‚deutsche Anakreon‘, der ‚preußische Grenadier‘, der ‚Hüttner‘ oder schlicht ‚Vater Gleim‘.
Mit einem Festakt mit Staatsminister Rainer Robra wird am 2. April das Jahresprogramm Gleim300 eröffnet, das mit einer Gleim-Woche beginnt.
2. April | 300. Geburtstag Gleims
Festakt zur Eröffnung des Programms Gleim300 mit dem Schirmherrn, Staats- und Kulturminister Rainer Robra. Präsentation der „Sprechenden Bilder“ (Kooperation mit der Kreativagentur Ideengut und der Hochschule Harz) sowie der Neuausgabe der „Ausgewählten Werke“ Gleims (mit dem Verleger Thedel von Wallmoden). Es lesen Schauspieler des Nordharzer Städtebundtheaters. Um Anmeldung wird gebeten.
Drei Veranstaltungen in Kooperation mit der Halberstadt Information im Rahmen der Schatzjahre. Kartenverkauf über die Halberstadt Information und www.reservix.de
3. April 2019, 19.30 Uhr | Lauter lächelnde Leute. Porträts in Gleims Sammlungen. Mit der Möglichkeit, ein Selfie mit Gleim zu machen, nämlich mit der neuen Gleim-Büste von Norman Lodahl, die am 2. April enthüllt wird. Der Eintritt beträgt 7,50 €.
4. April 2019, 19.30 Uhr | Geselliger Abend mit Punsch und Kostbarkeiten aus der Gleimbibliothek. Der Eintritt beträgt 9,90 € inklusive Punsch.
5. April 2019, 19.30 Uhr | Briefeschreiber in ihrem Element – ein Ausflug in die Tintenwelt. Mit Wein und kleinem Imbiss. Der Eintritt beträgt 13 € inklusive Wein und Imbiss.
6. April, 20 Uhr | Gleim-Nacht
Eine heitere Nacht zum 300. Geburtstag des Dichters Gleim mit Kostümen aus dem Rokoko, Texten Gleims und kulinarischen Köstlichkeiten in Kooperation mit dem Nordharzer Städtebundtheater. Erleben Sie Gleim und wie er mit seinen Freunden Lessing, Jacobi, Anna Louisa Karsch, Sulzer und auch seiner Nichte sein Schäferstück „Der blöde Schäfer“ aufführt. Lauschen Sie seinen Gedichten und Briefen, fordern Sie bei historischen Spielen Ihr Glück heraus, schmeißen Sie sich in Schale und fotografieren sich in unserer Fotofunbox, erfahren Sie mehr über die Welt des Rokoko. Der Eintritt ist frei. Besucher im historischen Kostüm erhalten ein Freigetränk.
7. April, 14 Uhr | Gleim-Geburtstag – Fest für kleine und große Gäste
Mit dem Chor der Goethe-Grundschule Halberstadt, Spielen, einem Lesepicknick, Kreativangeboten, Rundgängen sowie natürlich Kaffee und Kuchen.
Gleim betrachtete die Bildnisse seiner Freunde in seinem Freundschaftstempel nicht nur, er prostete ihnen zu, küsste sie, sprach mit ihnen. Doch Gleim hat seine Freunde nicht nur malen lassen, sondern auch rege Briefwechsel mit ihnen geführt und diese Briefe zum Grundstock seines Literaturarchivs gemacht.
Das Projekt „Sprechende Bilder“ verknüpft dieses Archiv mit den Porträts zu einer Audioinstallation in Gleims Freundschaftstempel. Die Besucher werden die Bilder zum Sprechen bringen. Zahlreiche Porträts können gezielt nach 10 Themen befragt werden: Gleim, Porträt, Literatur, Zeitereignisse, Scherz, Freundschaft, Projekte, Streit, beim Hausherrn, Persönliches. Schauspieler des Nordharzer Städtebundtheaters haben hierfür Passagen aus Briefen Gleims und seiner Freunde eingesprochen. Die Installation wurde entwickelt und realisiert in einer Kooperation der Halberstädter Kreativagentur „Ideengut“ mit den Studiengängen „Medieninformatik“ und „Medien- und Spielekonzeption“ der Hochschule Harz und dem Gleimhaus. Das Projekt wird gefördert von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt im Rahmen des Programms „Sachsen-Anhalt DIGITAL“.
Die 2003 erschienene Gleim-Ausgabe von Walter Hettche erscheint zum 300. Geburtstag in durchgesehener zweiter Auflage. Sie bietet einen repräsentativen Überblick über das umfangreiche Werk des Autors. Die Werkausgabe rückt Gleim, der vielfach nur als Förderer junger Autoren, Stifter des »Freundschaftstempels« und Briefschreiber bekannt ist, wieder als Poeten in unser literarisches Bewusstsein. Präsentation am 2. April 2019.
Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Ausgewählte Werke. Hg. von Walter Hettche. Wallstein Verlag Göttingen (gebunden, 768 S., 29 €)
Mi., 10. April, 19.30 Uhr | Geist und Muse bei Gleim: Dreihundertjährige. Berühmte Persönlichkeiten aus dem Gleim-Jahrgang
Zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten, zum Teil in seinem unmittelbaren Umfeld, haben im selben Jahr wie Gleim das Licht der Welt erblickt und wie er Gesellschaft und Kultur ihrer Zeit geprägt. Dr. Ute Pott wird den zweiten berühmten Halberstädter Dichter und Jahrgangsgenossen Gleims Magnus Gottfried Lichtwer vorstellen sowie weitere Schriftsteller, Musiker, eine Opernsängerin, eine Schauspielerin, diverse interessante Männer und Frauen bei Hofe sowie Maler und auch einen außergewöhnlichen Reisenden.
Do., 18. April, 15 Uhr | Teestunde bei Gleim: Die Brüder Grimm, Günter Grass und die Magie der deutschen Sprache
In seiner letzten schriftstellerischen Phase brachte Grass den dritten Teil einer autobiografischen Trilogie heraus: „Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung“. Anhand literarischer Auszüge wird die Germanistik-Studentin Kathrin Hamann ausführen, wie Grass nicht nur sein politisch bewegtes Leben beschreibt, sondern damit auch spielerisch, in Wort und Form an das Grimmsche Wörterbuch angelehnt, die Biografie der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sowie die 100-jährige Entstehungsgeschichte des umfassendsten Wörterbuchs unserer Sprache seit dem 16. Jahrhundert, verbindet.
Mo., 29. April, 19 Uhr | Gedankenklub
Der Gedankenklub an jedem letzten Montag eines Monats ist Teil des Projekts „aufklärung.mit.machen“, das ‚Aufklärung‘ im allgemeinsten Sinne als das Stellen von Fragen und die Suche nach Antworten versteht. Die Besucher haben dabei die Gelegenheit, diejenigen Fragen des Lebens und der Welt zu diskutieren, die sie am meisten bewegen. Bisher wurden zumeist Fragen aus den Bereichen Individuum/Gesellschaft, Humanität/Menschenrechte, Umwelt/Konsum, Kultur/Lebensanschauung erörtert. Die einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist Neugier auf alle Fragen des Lebens und der Welt. Der Eintritt ist frei.
Dem Gleimhaus ist es kürzlich bei einer Auktion der Autographenhandlung Stargardt mit Hilfe von Spenden gelungen, zwei besonders interessante Objekte zu ersteigern. Bei dem einen handelt es sich um ein handschriftliches Schreiben der Anna Louisa Karsch an den Leipziger Professor Johann Georg Eck, das unterstreicht, wie geschickt die Dichterin ihr Kommunikationsnetz erweitert hat. Das zweite ist ein Stammbuch, also ein Vorläufer des Poesiealbums, das 1738 begonnen wurde. Versammelt sind hier Kommilitonen der Halleschen Universität, auch Gleim ist mit einem Eintrag aus dem Jahr 1740 dabei. Anders als die anderen Studenten wählte er nicht Latein oder Französisch für seinen Eintrag, sondern sehr selbstbewusst die damals noch kaum verwendete deutsche Sprache. Das Gleimhaus hat mit diesem Stammbuch das frühste Freundschaftsdokument Gleims erworben!
Gleims 300. Geburtstag ist nicht das letzte Jubiläum, das zu feiern ist. Im kommenden Jahr wird das Gleimhaus eine Ausstellung zum 250. Geburtstag des Zeichners, Graphikers und Malers Ludwig Buchhorn zeigen, ein gebürtiger Halberstädter, der eine wichtige Position in der Berliner Kunst einnahm. Und 2022 erst einmal! In dieses Jahr fällt der 300. Geburtstag der Anna Louisa Karsch, einer der schillerndsten Gestalten in der Literatur des 18. Jahrhunderts, die mit Gleim in engster Verbindung stand und deren Werkmanuskripte in großer Zahl in Gleims Literaturarchiv eingegangen ist.
8. Mai, 19.30 Uhr | Geist und Muse bei Gleim: Helmut Berthold und Ute Pott: „Gleim, Lessing und ihre Freunde. Jubilare im nächsten Dezennium“. Vortrag, Lesung und Gespräch. Gemeinschaftsveranstaltung mit der Lessing Akademie Wolfenbüttel
16. Mai, 15 | Teestunde bei Gleim: Ute Pott und Udo Mammen: Lieblingsstellen und Lieblingsgestalten bei Fontane
19. Mai, 18 Uhr | Lesung und Gespräch mit Denis Scheck: Goethes „Italienische Reise“ und andere Bücher aus der Zeit.
20. Mai, 19.30 Uhr | Hörbare Freundschaft. Die Orchesterwerkstatt junger Komponisten und der Gleimhaus-Literaturpreis. Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Nordharzer Städtebundtheater mit dem Gleimhaus
25. Mai, 15 Uhr | „Frühling in Gusev“. Christel Trausch stellt ihr neues Buch vor. Lesung und Ausstellung zum 85. Geburtstag der Dichterin. Veranstaltung in Kooperation mit dem Unabhängigen Frauenverband Landkreis Harz e.V. im Rahmen der „Woche der Sprache und des Lesens“
27. Mai, 19 Uhr | Gedankenklub
12. Juni, 19.30 | Geist und Muse bei Gleim: Angela Steidele präsentiert ihr Buch „Zeitreisen“
15. Juni, 15 Uhr | Eröffnung der Ausstellung „Scherz – Die heitere Seite der Aufklärung“
15. Juni, 19.30 Uhr | Rokoko-Bagatellen. Eine musikalisch-magische Zeitreise zu Gleim, Bellman und Günther mit dem Duo „Zeitensprung“
20. Juni, 19.30 Uhr | Hofabend bei Gleim: Scherzhafte Bilder. Mit Dr. Reimar Lacher
24. Juni, 19 Uhr | Gedankenklub
6.-7. Juli | Ton am Dom, So., 13 und 15 Uhr, Scherz gefällig? Kurzführungen auf die heitere Seite der Aufklärung
10. Juli, 19.30 Uhr | Geist und Muse bei Gleim: Soll ich spielen? Soll ich scherzen? Ein Versuch in scherzhaften Liedern und Briefen. Theaterperformance von und mit Götz Lautenbach
14. Juli, 11.15 Uhr | Führung durch die Sonderausstellung
18. Juli, 19.30 Uhr | Hofabend bei Gleim: Scherzhafte Bücher. Mit Annegret Loose
29. Juli, 19 | Gedankenklub
Besuchen Sie uns bald einmal wieder!
Mit freundlichen Grüßen
Das Gleimhaus-Kollegium
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