Klopstock, Bürger, Zeitgeschichte ...
... der September im Gleimhaus
Newsletter des Gleimhauses 9/2024
Liebe Freundinnen und Freunde des Gleimhauses,
sehr geehrte Damen und Herren,
noch einen Monat Zeit für einen Besuch der Ausstellung über Klopstock, eine der zentralen Gestalten in der Literatur des 18. Jahrhunderts. Auch Gottfried August Bürger hat in diesem Monat seinen Auftritt bei uns, allerdings nur indirekt, nämlich über seine Frauen und deren Familie. Daneben spielen große Gesellschaftsthemen des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart eine Rolle in unserem Veranstaltungsprogramm. Einzelheiten hierzu entnehmen Sie diesem Newsletter.
Mo., 2. Sept., 11 Uhr │ Montagsführung im Museum: Besuch bei einem vergessenen Dichterstar
Rundgang durch Gleims Universum der Poesie mit kurzer Lesung. Über den Sommer bieten die Halberstädter Museen auf Initiative der Tourist Information montags eine Führung an. Am ersten Montag eines jeden Monats öffnet das Gleimhaus seine Türen. Eintrittskarten über die Tourist Information
https://www.halberstadt.de/de/aktuelles-1691336566/montagsfuehrungen-in-den-halberstaedter-museen-starten-in-die-zweite-runde.html
Mo., 2. Sept. 15.30 Uhr │ Bei Anruf Kultur: Deskriptive Telefonführung – Aus dem Geist der Freundschaft. Die Handschriften im Gleimhaus
Das Programm „Bei Anruf Kultur“ bietet telefonische Führungen an, um Menschen unabhängig von einer Behinderung und ihrer Mobilität den Zugang zu Kultur zu ermöglichen. Ute Pott beschreibt die visuellen Inhalte von Gleims Literaturarchiv am Telefon. Der Dichter und Sammler Gleim erblindete im hohen Alter. Dabei war er ein ausgesprochener Augenmensch. Die Anmeldung erfolgt über www.beianrufkultur.de oder telefonisch unter 040 209 404 36.
Do., 5. Sept., 19.30 Uhr, Harztheater, Großes Haus Quedlinburg │ „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“, Lesung.
In Kooperation des Harztheaters mit dem Gleimhaus lesen Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann aus „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“. Drei Freundinnen, ein Küchentisch, vor den Fenstern die Nacht: Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann reden. Über sich als „Ostfrauen“, was auch immer diese Schublade bedeutet, über das Glück krummer Lebensläufe, über die Gegenwart mit ihrer sich ständig reindrängelnden Vergangenheit. Ihr Buch ist dem Erinnern und dem Sich-neu-Erfinden gegenüber so gewitzt und warmherzig, wie es jede große Gesellschaftsdiskussion verdient. In ihrer allerorts gefeierten Performance lässt Klopstockpreisträgerin Annett Gröschner gemeinsam mit den Autorinnen Wenke Seemann und Peggy Mädler das Publikum an einer besonderen Suche teilhaben. Karten im Harztheater an den Vorverkaufskassen, unter 03941/6965-65 oder unter www.harztheater.de (18,- / 14,- €).
Fr., 6. Sept., 18 Uhr │ Käthe Rülicke-Weiler: „Bleib übrig, Zwilling“. Zwei junge Frauen in Kriegs- und Nachkriegszeit 1943-1948. Buchvorstellung mit Heidrun Güttel und Ute Pott, gemeinsam mit dem Sax Verlag
Über dreißig Jahre befand sich ein Typoskript der Dramaturgin, Theater- und Filmwissenschaftlerin sowie Brecht-Mitarbeiterin Käthe Rülicke-Weiler (1922-1992) in Halberstadt in Familienbesitz. Es handelt sich um ein Buch aus Briefen, Tagebüchern und Dokumenten aus den Jahren 1943 bis 1948. Zwei Freundinnen, am gleichen Tag im Sternzeichen Zwilling geboren, erzählen einander anschaulich aus ihrem Leben in Kriegs- und Nachkriegszeit, reflektieren den Wandel ihrer politischen Ansichten und finden unterschiedliche Strategien, ihre ‚Ernüchterung‘ am Ende des Zweiten Weltkrieges zu verarbeiten. Der Titel „Bleib übrig, Zwilling“ nimmt darauf Bezug, dass ein Überleben in Kriegszeiten nicht sicher war. Die Versuche, das Werk im Jahr 1989 zu veröffentlichen, waren vergeblich. Die Nichte der Autorin, Heidrun Güttel (Halberstadt), hat das Buch nun (unter Mitarbeit von Ute Pott) im Sax Verlag herausgegeben. Bücher sind vor Ort zu erwerben. Der Eintritt ist frei.
Mo., 9. Sept., 18 Uhr │ Lesezirkel: Klopstock: Briefe
Friedrich Gottlieb Klopstock stellte sich gern als träger, unlustiger Briefschreiber dar. Dabei sind viele seiner Briefe nicht nur umfangreich, sondern zeigen Geist, Humor und Fabulierlust. Im Lesezirkel werden ausgewählte Briefe aus mehreren Jahrzehnten gelesen und besprochen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Texte sind vorab auf der Homepage des Gleimhauses zu finden. Eintritt frei.
Mi., 11. Sept., 19.30 Uhr │ Geist und Muse bei Gleim: Klopstock? Natürlich! Neues und Unbekanntes mit Axel Kahrs (Lüchow)
Zum 300. Geburtstag Klopstocks erschien nicht nur die umfangreiche Klopstock-Biografie von Kai Kauffmann, sondern auch ein Einführungsbuch von Axel Kahrs: „Klopstock? – Natürlich! Der Dichter, die Naturlyrik und die Grafen Bernstorff“. Das reich bebilderte Buch lädt ein zur Klopstock-Lektüre und schlägt den Bogen von Klopstocks Naturlyrik zum „nature writing“ der Gegenwart. Außerdem werden zahlreiche Klopstock-Orte vorgestellt. Axel Kahrs erzählt von seinen Klopstock-Begegnungen. Das Buch (17,-€) ist im Gleimhaus zu erwerben.
Do., 19. Sept., 19.30 Uhr │ Hofabend bei Gleim: Reimar Lacher: Die Familie Leonhart in Öl auf Leinwand oder: Aus dem Liebesleben des Gottfried August Bürger
Das Gleimhaus hat von den Nachkommen des Dichters Gottfried August Bürger als Dauerleihgabe eine ganze Familiengalerie erhalten: acht Bildnisse der Familie des Justizamtsmannes Leonhart aus Niedeck bei Göttingen, Eltern und 6 Kinder, gemalt von dem interessanten Porträtisten Leopold Matthieu, einem Sohn der Rosina de Gasc. Was daran literarisch ist? Zwei der Töchter waren mit Bürger verheiratet – und genau betrachtet, nicht strikt nacheinander. Reimar Lacher stellt die Familie, die fatale Liebesgeschichte Bürgers und den Porträtisten vor und erläutert einige Besonderheiten der Porträtserie.
So., 22. Sept., 10 Uhr│ Klopstock und die Freundschaft. Ausstellung aus Anlass des 300. Geburtstages von Friedrich Gottlieb Klopstock
Öffentlicher Rundgang durch die Ausstellung „Eintritt: 7,-/5,- €, kostenlos für Schülerinnen und Schüler sowie Mitglieder des Förderkreises Gleimhaus e. V.
So., 29. Sept., 11.15 Uhr │ Finissage: Klopstock und die Freundschaft
Klopstock warb im Laufe seines Lebens um die Herzen verschiedener Frauen. Wiederholt war Gleim informiert über und involviert in die (nicht immer erfolgreiche) Liebeskommunikation Klopstocks. Moritz Bense und Ute Pott folgen den Spuren Klopstock’scher Liebe in dem über fünf Jahrzehnte währenden Briefwechsel mit Gleim. Es schließt sich ein Rundgang durch die Ausstellung an.
9.10., 19.30 Uhr │ 250 Jahre Goethes Werther – Vortrag, Lesung, Gespräch
14.10., 18 Uhr │ Lesezirkel: Montesqieus Briefroman „Persische Briefe“
17.10., 15 Uhr │ Hannelore Beyer und Renate Petrahn zu Erich Kästner
25.10., 18 Uhr │ Eröffnung der neuen Dauerausstellung
11.11., 15.30 Uhr │ Bei Anruf Kultur: Aus dem Geist der Freundschaft: Gleims Bibliothek. Deskriptive Telefonführung
11.11., 18 Uhr │ Lesezirkel
13.11., 19.30 Uhr │ Konzert mit Johannes Wasikowski
21.11., 15 Uhr │ Empfehlungen der Buchhandlung Schönherr
9.12., 18 Uhr │ Lesezirkel
11.12., 19.30 Uhr │ Silke Matthias und Peer-Uwe Teska lesen „Zehnter Dezember“ von George Saunders
19.12, 15 Uhr │ Franz Kafka (100. Todestag). Renate Petrahn und Ute Pott stellen ausgewählte Texte Kafkas vor
