Der Lesezirkel am 9. September 2024 um 18.00 Uhr im Gleimhaus widmet sich den Briefen Friedrich Gottlieb Klopstocks.
Er selber stellte sich gern als trägen, unlustigen Briefschreiber dar. Dabei sind viele seiner Briefe nicht nur umfangreich, sondern zeigen Geist, Humor und Fabulierlust. Scherzhafter Tonfall, Gemeinschaftsbriefe, Liebesbekundungen – alles findet sich in Klopstocks Briefen, oft verbunden mit großer Lebendigkeit und Anschaulichkeit.
Ausgewählte (berühmte und weniger bekannte) Briefe aus mehreren Jahrzehnten werden beim Lesezirkel besprochen. Deutlich wird nicht nur, wie sehr Klopstock in freundschaftliche Netzwerke eingebunden war, sondern auch, wie er mit dazu beitrug, dass Briefe ‚literaturfähig‘ wurden.
Die Texte werden vorab auf der Homepage veröffentlicht. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der offene Lesezirkel zu Texten des 18. Jahrhunderts trifft sich jeden zweiten Montag im Monat im Gleimhaus. Neulinge sind immer willkommen! Freier Eintritt.
Die nächste „Geist und Muse“-Veranstaltung am 11. September 2024 um 19:30 Uhr beschäftigt sich nochmal mit dem Jubilar Klopstock. Axel Kahrs aus Lüchow stellt sein Buch: „Klopstock? Natürlich!“ dem interessierten Publikum vor.
Zum 300. Geburtstag Klopstocks erschien nicht nur die umfangreiche Klopstock-Biografie von Kai Kauffmann, sondern auch ein Einführungsbuch von Axel Kahrs: „Klopstock? – Natürlich! Der Dichter, die Naturlyrik und die Grafen Bernstorff“. Das reich bebilderte Buch lädt ein zur Klopstock-Lektüre und schlägt den Bogen von Klopstocks Naturlyrik zum „nature writing“ der Gegenwart. Außerdem werden zahlreiche Klopstock-Orte vorgestellt. Axel Kahrs erzählt von seinen Klopstock-Begegnungen.
Das Buch (20,- €/2. Auflage) ist im Gleimhaus zu erwerben. Der Eintritt ist frei. Getränke sind im Angebot.
Käthe Rülicke-Weiler: „Bleib übrig, Zwilling“. Zwei junge Frauen in Kriegs- und Nachkriegszeit 1943-1948. Mit der Herausgeberin Heidrun Güttel (Halberstadt) und Ute Pott
Über dreißig Jahre befand sich ein Typoskript der Dramaturgin, Theater- und Filmwissenschaftlerin sowie Brecht-Mitarbeiterin Käthe Rülicke-Weiler (1922-1992) in Halberstadt in Familienbesitz. Es handelt sich um ein Buch aus Briefen, Tagebüchern und Dokumenten aus den Jahren 1943 bis 1948. Zwei Freundinnen, am gleichen Tag im Sternzeichen Zwilling geboren, erzählen einander anschaulich aus ihrem Leben in Kriegs- und Nachkriegszeit, reflektieren den Wandel ihrer politischen Ansichten und finden unterschiedliche Strategien, ihre ‚Ernüchterung‘ am Ende des Zweiten Weltkrieges zu verarbeiten. Der Titel „Bleib übrig, Zwilling“ nimmt darauf Bezug, dass ein Überleben in Kriegszeiten nicht sicher war.
Rülicke-Weiler hat viele Jahre an diesem Buch gearbeitet, das sie selbst auch als Beitrag sah, vor politischer Verführung zu warnen und (junge) Menschen zu sensibilisieren. Ihre Versuche, ihr Werk im Jahr 1989 zu veröffentlichen, blieben erfolglos. Ihre Nichte Heidrun Güttel hat Käthe Rülicke-Weilers Buch nun (unter Mitarbeit von Ute Pott) herausgegeben.
Die Buchpremiere, gemeinsam mit dem Sax Verlag, findet am Freitag, 6. September, um 18.00 Uhr im Gleimhaus statt. Bücher sind vor Ort zu erwerben. Der Eintritt ist frei.